Am 9.4. ist es in Henndorf am Wallersee (Salzburg, Österreich) bei einer Brandbekämpfung in einem Wohngebäude zu einem Beinaheunfall mit dem Korb der Drehleiter der Feuerwehr Seekirchen (Magirus DLK 23-12 CC) gekommen.
Dieser hat sich, offenbar bedingt durch eine Fehlfunktion, so geneigt, dass die im Korb befindlichen Einsatzkräfte beinahe herausgefallen wären.
Bericht in den Salzburger Nachrichten (Bild des geklappten Korbes)
In mittlerweile regelmäßigen Abständen liest man von diesem „Phänomen“ des abkippenden Korbes- und dies markenunabhängig. Die BG Bau, hier Herr Schäper,(Obmann Fachausschuss PSA gegn Absturz) hat im letzten Jahr Dummi -Versuche mit fahrbaren Arbeitsbühnen durchgeführt, wobei der abkippende Korb ein Szenario darstellte. Die Unfallversicherer empfehlen mittlerweile eine Sicherung im Korb, z.B. mittels Haltegurt. Dies bestärkt mich in der Meinung, dass auch in Drehleiterkörben eine grundsätzliche Sicherung durch den Haltegurt erfolgen sollte. Dies muss auch Bestandteil der Ausbildung sein. Beschäftigt man sich weiter mit diesem Thema, so stellt man schnell fest, dass die Position der Halteösen an der oberen Reling (z.B. Metz L32) für diesen Zweck nicht optimal ist. Sie müssten vielmehr tiefer angebracht sein. Etwa in Kniehöhe, um ein herausschleudern der Besatzung wirkungsvoll zu verhindern.
Moin,
es gibt derzeit leider keine Vorschrift einer Unfallkasse, die besagt, dass man sich im Korb sichern MUSS.
Wir – DREHLEITER.info – vertreten zu dieser Thematik die Auffassung, dass sich die Besatzung des Korbes zweckmäßigerweise grundsätzlich mit dem Feuerwehrhaltegurt, an geeigneten Festpunkten (diese können auch nachgerüstet werden!), sichert.
Dies vor dem Hintergrund der Unfälle z.B. in Reichelsheim oder Hannover (siehe auch Unfalldokumentation).
Wir haben in 2007 einen Normeinspruch verfasst, der jetzt umgesetzt, die Hersteller VERPFLICHTET, geeignete Festpunkte in den Körben der Hubrettungsfahrzeuge konstruktiv vorzusehen. Diese sollen dann auch genutzt werden.
Eine Nutzungsverpflichtung „Sicherung im Rettungskorb“ kann dann vom Wehrleiter per Dienstanweisung erlassen werden. Sinnvoll ist soetwas m.M.n. allemal.
Siehe auch hier im Drehleiter-Forum: Sicherung im Korb (altes Forum)
auf dem Bild der aussteigenden Kameraden ist ja deutlich zu sehen, dass selbst bei waagerecht abgelegtem Leitersatz der Korb immer noch gegenüber der Waagerechten positiv angestellt ist. Bestimmt keine angenehme Situation, aber mit einem Auskippen der Insassen ist da doch wohl eher nicht zu rechnen. (Ich hatte es ja mal mit einer Metz-Leiter probiert: da verhindert schon die mechanische Begrenzung der Korbbewegung ein Auskippen)
Unabhängig von der Sicherung im Korb, die bei uns standardmäßig für die Korbbedienmannschaft ausgebildet und durchgeführt wird, stellt sich mir die Frage, ob sich der Korb langsam in diese missliche Position gebracht hat (Fehlfunktion Nivellierungssteuerung) oder ob er plötzlich gekippt ist (Schaden Nivellierung). Gibt es hierzu schon was Neues?