»Was tun wir selten oder nie? Alternative Angriffswege nutzen.« Das Zitat aus Markus Pulms Buch »Falsche Taktik, große Schäden« haben die Einsatzkräfte der BF Dortmund am 12.4. möglicherweise im Hinterkopf gehabt, als sie zu einem Küchenbrand im 7. OG eines mehrgeschossigen Wohngebäudes im Stadtteil Scharnhorst gerufen wurden.
Die Eingangstür zu der betroffenen Wohnung blieb während der Brandbekämpfung geschlossen, der Angriffstrupp drang über eine Drehleiter in die brennende Küche vor.
Somit konnte eine Ausbreitung von Feuer und Rauch auf die Wohnung begrenzt bleiben, eine Kontamination der angrenzenden Wohnungen und des Flurs verhindert werden.
Der alternative Angriffsweg über Drehleiter/Hubarbeitsbühne hat auch im Fachbuch Hubrettungsfahrzeuge – Ausbildung und Einsatz ein eigenes Kapitel (9.5.1 ab Seite 123).
So der verantwortliche Einsatzleiter die Drehleiter als Angriffsweg für den A-Trupp befohlen hat, so ist dies durchaus eine legitime Möglichkeit und in diesem Fall wohl auch das Resultat des Führungsvorganges gewesen (Stichwort „Regelkreis“ (Lagefeststellung – Erkundung/Konrolle, Planung –Beurteilung/Entschluss, Befehlsgebung)).
Schön zu hören/lesen, dass der Einsatzleiter offensichtlich über die taktischen Möglichkeiten „seiner“ Drehleiter informiert war und diese in seinem Sinne auch zum Einsatz brachte.
Warum in so manchen Köpfen eine Drehleiter häufig „nur“ als Rettungsweg (allg.) betrachtet wird und überwiegend in diesem Sinne wohl auch so zum Einsatz gelangt, erschließt sich mir nicht so ganz.
Jede Drehleiter kann begrifflich als „Angriffsweg“, „Rettungsweg“, „Rückzugsweg“ eingesetzt und auch genutzt werden, so dies notwendig erscheint.
Ein Beispiel hierzu wäre die auch vom Team DREHLEITER-INFO publizierte sog, „Anleiterbereitschaft“ (A stairway to safty).