Am 18.01.1996 ereignete sich bei dem Brand eines Wohnhauses in der Lübecker Hafenstrasse ein Unfall mit einer Drehleiter.
Die Drehleiter kippte mit drei Personen, die sich auf dem Leitersatz befanden, zur Seite. Hierbei wurde niemand verletzt.
Die Drehleiter wurde bei dem Unfall total zerstört.
Der Bericht des damaligen Drehleitermaschinisten:
Am 18. Januar 1996 besetzte ich als Drehleitermaschinist mit einem Kollegen unsere Reserveleiter eine Magirus-Drehleiter mit Spindelabstützung und einem Hubrettungssatz, der durch Fallhaken gesichert wird, als wir zu einem „Feuer – Menschenleben in Gefahr“ in die Hafenstrasse gerufen wurden.
Auf einem Dachvorsprung des betroffenen Gebäudes hatten sich mehrere Personen befunden, die wir retten sollten.Der Leiterpark wurde von uns ausgerichtet und auf dem Dachvorsprung abgelegt. Wir standen mit unserem Fahrzeug so, dass wir die Leiter voll ausziehen mussten und sie nicht mehr über die Fallhaken sichern konnten.
Dies hätte sonst geheißen, dass wir sie wieder hätten einziehen müssen, die Dachkante wäre nicht mehr erreicht worden.
Wir mussten in einem spitzen Winkel anleitern um den Dachvorsprung zu erreichen.
Ein anderer Drehleiter-Standort war nicht zu wählen.Zwei Kollegen stiegen die Leiter hinauf um die Menschenrettung einzuleiten.
Beim Abstieg der Kollegen mit einem Jungen, muss die Leiter durch die Vibration etwa einen halben Meter zurückgelaufen sein.
Die Leiterspitze lag nun nicht mehr auf dem Dachvorsprung auf und kippte mit den beiden Kollegen und dem Jungen, die sich noch auf dem Leiterpark befanden, um.
Die Oberleiter sackte dabei auf einen Schuppen und knickte ein. So wurde der Stoß glücklicherweise abgemildert.Bei diesem Unfall gab es keine Verletzten.
Die weiteren Personen auf dem Dach wurden über eine Schiebleiter gerettet.
Hauptbrandmeister H. Blunk
Berufsfeuerwehr Lübeck
Drehleiter-Maschinist zum Zeitpunkt des Wohnhausbrandes
BILDER:
Stand: 09.09.2005