In Rummelsberg, das liegt ca. 20km südlich von Nürnberg, gibt es eine außerordentliche feuerwehrtechnische Besonderheit:
Die Feuerwehr Rummelsberg hat eine neue Iveco Magirus DLA (K) 23/12 CS mit einer Staffelkabine, im übrigen seit etwa 30 Jahren die erste von Magirus in Deutschland wieder ausgelieferte, in Dienst gestellt.
Sie ersetzt eine Magirus DLK 30 aus dem Jahr 1976.
Die Drehleiter wurde auf einem einem Iveco-Fahrgestell 160 E 30 D mit einem manuellen 8-Gang-Schaltgetriebe aufgebaut, die zulässige Gesamtmasse beträgt 15t.
Neben der üblichen feuerwehrtechnischen Beladung für Drehleitern verfügt das Hubrettungsfahrzeug über vier Pressluftatmer, zwei davon sind in die Sitze der Mannschaftskabine integriert.
Wenderohr und Krankentragenlagerung, sowie Auf- und Abseilgerät, Überdrucklüfter oder elektrische Kettensäge mit Zubehör sind bei modernen Drehleitern mittlerweile Standardausrüstung.
Die Rummelsberger Drehleiter hat zudem eine einmalige Ausrüstung: Einen Rettungsschlauch.
Dieser Rettungsschlauch dient zur schnellen Evakuierung mehrerer Personen kurz hintereinander.
Er wurde bereits bei der Vorgänger-Drehleiter eingesetzt, wo er mittels einer speziellen Halterung in Höhe der Einstiegsleiter des Rettungskorbes befestigt wurde.
Beim neuen Rummelsberger Hubrettungsfahrzeug kann man diese Evakuierungshilfe an der Unterseite des Rettungskorbes mithilfe von vier Karabinern befestigen und eine extra in den Boden des Korbes eingelassene Klappe öffnen, um dann in den Schlauch zu gelangen.
Der Korb wurde speziell für diese Anwendung komplett neu konzipiert, denn eigentlich verlaufen an der Stelle, wo die Klappe eingelassen ist, Steuerungsleitungen.
Der Rettungsschlauch kann mit seinen vier Elementen, die ineinander gehakt werden, bis zu einer Höhe von 25 Meter verwendet werden.
Besonders für die Evakuierung und Rettung nicht gehfähiger Menschen z.B. aus einem Krankenhaus, eignet sich der Rettungschlauch besonders.
Man steigt mit den Füßen zuerst hinein und lässt sich dann im Prinzip fallen.
Im Inneren des Rettungsschlauches kann eine Person problemlos abbremsen oder sogar komplett zum Stehen kommen, indem sie das Knie anzieht oder die Ellenbogen ausfährt. Es kann auch nicht zum freien Fall kommen.
Zwei Feuerwehrangehörige drehen den Rettungsschlauch zusätzlich mehrfach vom Boden aus ein, um die „Abfahrtsgeschwindigkeit“ der zu rettende Personen von außen kontrollieren zu können. Sie helfen zudem beim Ausstieg.
Bei vielen Übungen wurde immer wieder darauf geachtet, dass möglichst viele Laien durch den Rettungsschlauch rutschen, damit sich Mitarbeiter und auch Bewohner z.B. einer Behinderteneinrichtung an das Rettungsgerät gewöhnen können.
Selbst querschnittsgelähmten Menschen wird mithilfe des Rettungsschlauches eine schnelle und der Feuerwehr parallel dazu eine einfache Rettungsmöglichkeit an die Hand gegeben.
Alle Bilder wurden freundlicherweise von Matthias Glienke, FF Rummelsberg zur Verfügung gestellt.